Das Civic Data Lab setzte sich dabei zum Ziel, digitale Kompetenzen der Stadtbevölkerung mithilfe von verschiedenen Formaten gemeinsam zu festigen und nachhaltig zu erweitern. Unter Federführung des Fachdienstes Regionalentwicklung wurden mit Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Oldenburg Konzepte zur Förderung digitaler Kompetenzen entwickelt sowie Kooperationen zwischen bestehenden Institutionen angestrebt, um deren Umsetzung weiter voranzutreiben. Hierfür wurden im Rahmen des Projektes vier Bausteine umgesetzt, die unter Beteiligung der Stadtbevölkerung weiterentwickelt werden sollen.
Zusätzlich zu den vier Bausteinen fand ein begleitendes Rahmenprogramm mit digitalen Diskussionsformarten statt. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Auf Achse“ wurden aktuelle gesellschaftliche Themen in bisher drei Veranstaltungen intensiv mit über 300 Bürgerinnen und Bürgern und Expertinnen und Experten diskutiert, wobei ein Dialog zwischen Perspektiven aus Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Bürgerschaft entstand. Alles weitere zu „Auf Achse“ finden Sie hier »
Im Rahmen der Projektarbeit ergaben sich mehrere intensive Kooperationen mit Museen, Wissensinstituten, Vereinen und regionalen Netzwerken die das Verständnis von Kompetenzförderungsbedarfen und auf der einen Seite und einen regen Wissens- und Erfahrungsaustausch auf der anderen Seite unterstützten.
Im Urban Data Lab wurden kommunale Kompetenzen rund um die Themen Datenverwertung und -aufbereitung, Digitalisierung und Medien gestärkt. Ziel ist es, die digitale Transformation der Städte aktiv durch datenbasierte Lösungen zu gestalten. So sollten konkrete, handhabbare Fragen der integrierten Stadtentwicklung mit Hilfe von Daten gelöst werden.
Unter Federführung des Fachdienstes Geoinformation und Statistik war im Rahmen des Urban Data Lab vorgesehen, aufbauend auf den bereits bestehenden Vorarbeiten und Lösungen des GIS und 3D-Stadtmodells aufzusetzen und für diese Anwendungsszenarien zu entwickeln und zu erproben. Zielsetzung des Vorhabens war es somit, neben der Entwicklung neuer Anwendungen insbesondere auch neue Formen der Zusammenarbeit zu erproben und somit die Innovationskraft der Stadtverwaltung zu steigern.
Es war geplant, in der Bauleitplanung die tradierten Formen der städtebaulichen Entwürfe/Leitpläne, die zur Illustration eines Bebauungsplanes insbesondere im Rahmen der Partizipation der Öffentlichkeit genutzt werden, durch eine zeitgemäße dreidimensionale Darstellung zu ersetzen. Dabei ging es in einem ersten Schritt um ein statisches Modell, also die additive Komponente 3D. Mehr als ein städtebaulicher Leitplan es mit dem „Fußabdruck“ eines Bauwerkes vermag, kann die dreidimensionale Darstellung auch Baukörper in ihren Maßen und Höhen veranschaulichen.
Der zweite Schritt sollte eine dynamische, interaktive Version anbieten. Dabei handelte es sich um einen Teilausschnitt eines 3D-Stadtmodells für den Bereich zum Beispiel eines neuen Bauvorhabens oder sogar eines ganzen Baugebietes. Interessierte Personen sollten dann auf der Homepage der Stadt Oldenburg schon in der Planungsphase „durch dieses Gebiet gehen“ können, unbeeinflusst und in aller Ruhe, um sich ein Bild von der städtebaulichen Gestalt und dem Charakter eines Bauvorhabens machen zu können.
In einem dritten Stadium schließlich sollte ein app-basiertes Modell über das Netz und mit Hilfe eines Smartphones aufgerufen werden können. In diesem System sollte sich jede Nutzerin und jeder Nutzer selbst ein Bauvorhaben „an Ort und Stelle platzieren“ können, um auf diese Weise feststellen zu können, ob eine geplante städtebauliche Veränderung gefällt.
Der entscheidende Unterschied zu bisher angewandten Verfahren wäre das Anbieten von drei statt bislang zwei Dimensionen mit der Möglichkeit perspektivischer Variationen sowie – und das wäre neu – eine durch die einzelnen nutzenden Personen bestimmte interaktive Partizipation in der Bauleitplanung, die zudem mobil („während der Versammlung der Bürgerinnen und Bürger“) und – auf Wunsch – mithilfe der Augmented Reality sogar einen direkten Vergleich zwischen einem Status quo und einer Planung zuließe. Mit Hilfe dieser Technologie sollte auch versucht werden, Kinder und Jugendliche stärker in die Beteiligungsprozesse in einer Stadt einzubinden.Die Urban Data Labs sollten insgesamt dazu genutzt werden, diese Anwendungen weiter auszuarbeiten und die vorhandenen und benötigten Daten zu definieren, zu erheben und einzubeziehen.